"Der absolute Wahnsinn":

Viktoria Rebensburg holt Riesenslalom-Gold

Whistler  25. Februar 2010

Die 20-Jährige aus Kreuth am Tegernsee fuhr mit vollem Risiko vom sechsten auf den Gold-Rang.
       

 

 

 

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Bilder von den Empfängen am  27./28. Februar 2010 

 

 

Hey Vicky, hey" - Song

Bildergallerie 27./28. Februar 2010

 

 

 

 

  






















 

 Viktoria Rebensburg freut sich über die Goldmedaille im Riesenslalom.   © dpa

 



 Viktoria Rebensburg ballt im Ziel die Faust.   © dpa  Viktoria Rebensburg kann noch nicht ganz glauben, dass sie Gold gewonnen hat.   © dpa

 

Rebensburg wusste nach dem Gold-Coup nicht so recht, wie ihr geschah, Trainer und Betreuer hüpften vor Freude Arm in Arm, und Maria Riesch war eine der ersten Gratulantinnen. Unbeeindruckt vom Wetterchaos fuhr die 20-jährige Rebensburg mit einer starken Vorstellung zum ersten deutschen Riesenslalom-Triumph nach 54 Jahren. Mit vollem Risiko verbesserte sich das "Schwung-Wunder" im Finale von Whistler vom sechsten auf den Gold-Rang. "Olympiasiegerin. Ich glaub', dieser Name gehört nicht zu mir. Das ist unglaublich, der absolute Wahnsinn. Gold ist ein Traum", sagte die Skirennfahrerin, die bei der Flower-Zeremonie über das ganze Gesicht strahlte und noch einmal die Fäuste ballte.

Die höher gehandelte Weltmeisterin Kathrin Hölzl ging als Sechste ebenso leer aus wie Riesch auf Platz zehn. Hinter Rebensburg sicherte sich die Slowenin Tina Maze 4/100 Sekunden zurück die Silbermedaille. Elisabeth Görgl (Österreich), die als Führende in die Nacht gegangen war, fuhr zu Bronze. Das letzte und bisher einzige deutsche Riesenslalom-Gold einer Alpin-Dame lag über ein halbes Jahrhundert zurück. 1956 in Cortina holte sich Ossi Reichert den Olympiasieg. Rebensburg ist die zweitjüngste deutsche Alpin-Olympiasiegerin nach Heidi Biebl, die 1960 bei ihrem Abfahrtserfolg 19 Jahre alt war.

"Dass Vicky Gold gewinnt, ist schon extrem überraschend. Es gibt Momente da sagst du dir nur, mann ist sie cool", sagte Alpin-Direktor Wolfgang Maier - und die Medaillenjagd ist dank des ausstehenden Slaloms am 26. Februar mit Maria Riesch als Weltmeisterin und Mitfavoritin noch nicht zu Ende. "Sie ist die Nummer 1 in unserem Team, das ist gut für uns", sagte Rebensburg über Front-Frau Riesch, die viel Druck von den anderen Fahrerinnen nimmt.

Beim Hundertstel-Krimi im wegen Nebels um einen Tag verschobenen zweiten Durchgang behielt Rebensburg die Übersicht - und vor allem die Nerven. Voll auf Angriff war die dreimalige Junioren- Weltmeisterin gefahren, denn als Sechste des ersten Durchgangs brachte ihr nur das noch die Chance zum nächsten Coup. Eine werde schon durchkommen, war die Devise beim Deutschen Skiverband - und Pressesprecher Ralph Eder hatte sich noch kurz vor dem Start einen Glückscent in die Hosentasche gesteckt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Ziel leuchtete die grün unterlegte Bestzeit auf. Die dreimalige Junioren-Weltmeisterin, die noch nie ein Weltcup-Rennen gewonnen hatte, ballte die Fäuste und schrie die Freude hinaus. Nun hieß es warten und zittern. Als dann auch Görgl als Führende des ersten Durchgangs sie nicht mehr verdrängen konnte, war die olympische Freude wieder riesengroß. Rebensburg hockte sich im Zelt auf einen Stuhl und hielt kurz die Hände vors Gesicht - greifbar war der größte Erfolg ihrer Karriere noch lange nicht.

"Es war nicht unsere Zielsetzung, drei auf dem Podest zu haben, Ziel war eine Medaille", sagte Maier. Dass die "eine Medaille" auch noch golden glänzte, war für alle beim Deutschen Skiverband besonders schön. Wie zuletzt in Nagano 1998, als Katja Seizinger die Truppe zu insgesamt sechs Medaillen führte, gab es wieder zweimal Edelmetall für die langjährigen Sorgenkinder im Deutschen Skiverband. Nach zwei WM-Titeln vor einem Jahr mischen sie auch bei Olympia wieder bei den ganz Großen mit. "Seizinger war mein Idol. Sie hatte so viele Erfolge und Goldmedaillen, ich habe immer zu ihr aufgeschaut", erinnerte sich Rebensburg.

War sie bei der WM in Frankreich vor einem Jahr noch von Rang drei deutlich hinter die Medaillenränge zurückgefallen, so blieb die Sportlerin aus Kreuth diesmal cool. "Vicky ist eine, die relativ trocken ist", erklärte Maier. "Sie hat den vielleicht schnellsten Riesenslalom-Schwung im Damen-Weltcup", sagte Techniktrainer Christian Schwaiger über das "schlampige Genie".

Damen-Cheftrainer Mathias Berthold hatte die Medaille von der einmaligen Weltcup-Podest-Fahrerin fast erwartet. Der Hang würde "Vicky" liegen, hatte Berthold prophezeit - und recht behalten. "Ganz überraschend ist es nicht, aber man muss es beim Großereignis erst einmal runterbringen und das hat sie geschafft", sagte Olympiasiegerin Riesch über Rebensburg, die bei der Olympia-Generalprobe in Cortina im Januar trotz eines "Riesenfehlers" erstmals Zweite geworden war. Und wie Hölzl bei der WM vor einem Jahr fuhr Rebensburg diesmal bei einem Großereignis zum ersten Sieg.     © dpa

 

Herzlichen Glückwunsch unserer Gold - Vicky !!!

 

 



 

 

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